Antibiotika in der Endodontie

Die nicht sachgerechte Verschreibung von Antibiotika und das Auftreten antibiotikaresistenter Bakterienstämme ist ein globales Problem, das auch für die oralen Mikrobiota und den Einsatz von Antibiotika bei der Behandlung oraler und dentaler Infektionen große Bedeutung hat.
Ziele des Beitrags von Juan José Segura-Egea et al. aus der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Endodontie“ waren eine Übersicht der aktuellen Literatur zu den Indikationen und der Anwendung von Antibiotika sowie die Formulierung von Empfehlungen für ihre Verschreibung bei der endodontischen Behandlung. Der komplette Beitrag zum vorliegenden Abstract findet sich in der Endodontie (2018), Nr. 2:123-138 (Originalbeitrag: Segura-Egea JJ et al. Antibiotics in Endodontics: a review. Int Endod J 2017;50:1169–1184. Abdruck und Übersetzung mit freundlicher Genehmigung des Wiley-Blackwell-Verlags).

Endodontische Infektionen sind wie alle odontogenen Infektionen polymikrobieller Natur und in den meisten Fällen erfolgt die Verschreibung von Antibiotika empirisch. Dies hat zu einem zunehmenden Einsatz von Breitspektrumantibiotika geführt – auch in Fällen, in denen Antibiotika nicht indiziert sind, beispielsweise bei symptomatischer irreversibler Pulpitis, Pulpanekrose oder lokalisiertem akutem apikalem Abszess. Das Primärziel der Therapie bei begrenzten lokalen Schwellungen ist jedoch die Drainage ohne zusätzliche Anwendung von Antibiotika. Eine adjuvante Antibiotikatherapie kann notwendig werden, um eine Ausbreitung der Infektion zu verhindern, und ist bei akuten apikalen Abszessen mit systemischer Beteiligung sowie bei progressiven und persistenten Infektionen indiziert. Patienten mit reduzierter Allgemeingesundheit sind für Komplikationen infolge odontogener Infektionen anfälliger, weshalb bei ihrer Behandlung Antibiotika eine speziellere Bedeutung zukommt.

 

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Quelle: quintessenz-news.de